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Die Sophienkirche, 1712 ursprünglich als querorientierte schlichte Emporensaalkirche im Typ der Berliner protestantischen Predigerkirchen gebaut, erhielt im Jahre 1732/34 nach den Entwurf von Johann Friedrich Grael einen Turm, der in seiner Erscheinungsform dem Münzturm von Schlüter verpflichtet war. Das Kirchenschiff wurde 1892 nach den Plänen Adolf Heydens und Kurt Berndts im Neubarockenstil zu einer einschiffigen Hallenkirche mit dreiseitiger Empore und einer Chorapsis umgebaut. Die Sophienkirche in ihrer barocken Erscheinungsform mit ihrem rund 70m hohen Turm ist für Berlin eine baugeschichtlich einzigartige Kirche des 18.Jahrhunderts. Das Schadensbild des Turmes stellte sich als sehr umfangreich dar und betraf alle Architekturglieder aus Reinhardtsdorfer Elbsandstein sowie zahlreiche Putzflächen. Die großen, stark profilierten vorkragenden Gesimse wurden ursprünglich von Eisenankern gehalten, deren schlechter Zustand zu Rissen in den Sandsteinelementen führte, so dass der Stein in großen Stücken abscherbelte. Einige Elemente, wie Steinersatzmasse und Vierungen, die bei früheren Restaurierungsmaßnahmen verwendet wurden, entsprechen in ihrer ästhetischen Erscheinungsform und den bauphysikalischen Kennwerten nicht dem Originalmaterial, so dass auch hier Abplatzungen und Absandungen entstanden. Im September 2005 war der Zustand des Turmes so bedenklich, dass abstürzende Teile Passanten und Bewohner zu erschlagen drohten. Seit Oktober 2006 laufen die Instandsetzungsarbeiten am Turm, Portikus und Dach. Der nächste Bauabschnitt, die Restaurierung der Fassade des Kirchenschiffs beginnt im Früjahr 2012. Zur Zeit wird der Innenraum restauriert.