Musterfassade der Bauakademie

Zeitraum: 
1998-2002
Ort: 
Berlin
Bauherr: 
Bildungsverein Bautechnik Geschäftsführung Frau Thormann
Beteiligte: 
Projektinitiative: Dipl.-Ing. Horst Draheim
Leistungen: 
Rekonstruktion
Erbaut: 
1832-1836 von Karl Friedrich Schinkel

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Das Gebäude der Bauakademie im Herzen von Berlin baute Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1832-36. Da er als Direktor der Königlichen Oberbaudeputation selbst Bauherr war und diesen Bau auch für die preußische Bauschule, die spätere Bauakademie konzipierte, deren Leiter in dieser Zeit sein Freund Peter Beuth war, entstand eine Architektur, die er weitestgehend ohne äußere Einflußnahme konzipieren konnte.
Nicht nur die Bauakademie und die Oberbaudeputation wurden hier untergebracht, sondern Schinkel bezog auch seine Wohnung im zweiten Obergeschoss, und im Erdgeschoss wurden Läden eingerichtet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bauten haben die Fassaden im Laufe der Jahrhunderte so gut wie keine Änderungen erfahren, so daß sich der reiche Terrakottaschmuck, trotz der Kriegeinwirkungen bis 1962 erhalten hat. Richard Paulick hatte in den 50er Jahren erste Versuche einer Reparatur des im II. Weltkrieg nur mäßig beschädigten Gebäudes unternommen. Im Jahre 1961/62 mußte die Bauakademie schließlich der sozialistischen städtebaulichen Neuplanung der Berliner Mitte weichen.
Nach dem Abriß des Außenministerium der DDR nach der Wende wurden noch Restteile der Fundamente der Bauakademie gefunden, deren Zwischenräume mit originalen Formziegeln verfüllt waren. Auf der Grundlage der Auswertung dieser 2600 Fundstücke, der noch vorhandenen Zeichnungen von Schinkel und Paulick und mehrerer Meßbilder entstand die Rekonstruktion und Planung der Musterfassade, die sich exakt am Original orientiert. Die Musterfassade der Nord-Ost-Ecke entstand auf einer Trennschicht über den alten Fundamenten. Ausgeführt wurde der Bau von Maurerlehrlingen der Bauhöfe Marienfelde und Wriezen.